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- Veröffentlicht: 21. Mai 2021
- Erstellt: 21. Mai 2021
Die Ärztinnen und Ärzte im NOK stellen sich vor
Ich hatte während meines Werdegangs das große Glück gute Lehrer zu haben und von diesem Glück kann ich heute nun zurückgeben.
Dr. med. Marcus Eckert, Arzt mit Herz und Verstand, berichtet in einem Interview über seine Tätigkeit als Allgemein- und Arbeitsmediziner in Mosbach und wie er mit seinem Engagement als Lehrarzt der Universität Heidelberg junge Medizinerinnen und Mediziner auf ihrem Weg begleitet und unterstützt.
Hallo Herr Dr. Eckert, schön, Sie als Interviewpartner für unseren Newsletter „Wir für Medizin(er)“ begrüßen zu dürfen. Würden Sie uns kurz von sich und Ihrem Werdegang berichten? Wie sieht Ihr Alltag in ihrer Allgemeinarztpraxis in Mosbach aus und was gefällt Ihnen hierbei am Meisten?
Ich bin hier in Mosbach geboren und aufgewachsen, bin hier zur Schule gegangen und habe 1983 hier am Nikolaus-Kistner-Gymnasium Abitur gemacht. Danach habe ich an der Universität Heidelberg Medizin studiert und anschließend an unterschiedlichen Stellen, z.B. am hiesigen Krankenhaus, aber auch in Kliniken in Frankfurt und im Schwarzwald als chirurgischer und internistischer Assistenzarzt und Notarzt und später in einer allgemeinmedizinischen Landarztpraxis im Odenwald gearbeitet, bis ich 1998 die Facharztprüfung für Allgemeinmedizin abgelegen konnte. Danach habe ich noch einmal die „Sparte“ gewechselt, war 4 Jahre lang beim Institut für Arbeits- und Sozialhygiene, einem bundesweit tätigen Unternehmen, als Arbeitsmediziner tätig und habe das Ganze dann 2002 mit der zusätzlichen Facharztprüfung für Arbeitsmedizin abgeschlossen. 2005 kehrte ich dann in meine Heimatstadt Mosbach zurück und lebe mittlerweile hier zusammen mit meiner Familie als niedergelassener Allgemein- und Arbeitsmediziner. Außerdem bin ich seit 2011 Lehrarzt der Universität Heidelberg im Fach Allgemeinmedizin.
Zu meinem Alltag: Das Schöne ist, wenn ich morgens die Praxis betrete weiß ich nie, was mich an diesem Tag erwartet. Es kann alles „kommen“, von der Routine bis zum Notfall, mir begegnen jeden Tag unterschiedliche Menschen jeder Altersstufe mit Ihren Sorgen und Nöten, die ich als „Gesundheitsexperte“, aber auch als „Seelsorger“ begleiten darf. Zudem habe ich das große Glück, als niedergelassener Arzt und eigener Chef mir meine Zeit einteilen zu können und somit, trotz aller Arbeit, meist auch genügend Raum für Familie und Hobbies zu haben.
Sie sind sehr engagiert in ihrer Lehrpraxistätigkeit der Universität Heidelberg. Erzählen Sie uns kurz von Ihrer Begeisterung, junge Medizinerinnen und Mediziner in ihrer Ausbildung zu begleiten und warum ist es für Sie so wichtig, den Beruf des Hausarztes zu stärken?
Ich hatte während meines Werdegangs das große Glück gute Lehrer zu haben, die mich nicht nur medizinisch geprägt haben. Und von diesem Glück kann ich heute nun zurückgeben. Es ist einfach schön, junge Menschen zu Beginn des Studiums zu sehen, ihren Enthusiasmus, ihre Ideale und sie dann durch ihr Studium bis zu ihrem Beruf zu begleiten. Eine besondere Freude ist es vor allem auch, „meine“ Studenten dann im letzten Staatsexamen im Fach Allgemeinmedizin prüfen und sie dann als Ärzte in ihr „Leben“ entlassen zu dürfen. Oft helfen mir gerade diese jungen Studenten auch in meinem manchmal schwierigen beruflichen Alltag wieder neu zu entdecken, wie schön doch dieser Beruf ist und warum ich selbst Arzt geworden bin.
Der Neckar-Odenwald-Kreis wurde als eine der Modellregionen für die ärztliche Ausbildung auf dem Land in Kooperation mit der Universität Heidelberg auserwählt. Welche Chancen sehen Sie hier für den Neckar-Odenwald-Kreis und was erhoffen Sie sich aus diesem Modellprojekt?
Ich hoffe inständig, dass wir mit diesem Projekt junge Menschen sowohl für meinen Beruf als auch für ein Leben und Arbeiten in unserer Region –meiner Heimat- begeistern können. Ich sehe hier, dank dieser Unterstützung sowohl durch das Land Baden-Württemberg, den Kreis als auch der Universität Heidelberg große Chancen, auch weiterhin die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung hier in unserer Region zu sichern als auch meinen Berufsstand, die niedergelassenen Ärzte, in ihrer täglichen Arbeit zu stärken.
Welche Tipps und Tricks haben Sie dafür ausgehend von Ihrer heutigen Erfahrung für Medizinstudierende oder junge Assistenzärztinnen und Assistenzärzte für Ihren weiteren Weg als Ärztin/Arzt?
Bleibt Euch treu, Euren Idealen, Euren Zielen. Seid dabei aber immer auch offen für alles Neue, besonders aber auch für die Allgemeinmedizin. Und passt bei Eurer Arbeit gut auf Euch auf, sorgt Euch nicht nur um Eure Patienten, sondern auch um Euch selbst. Denn bei aller Liebe zu diesem Beruf, vergesst nie: Es gibt auch noch ein Leben außerhalb der Medizin!
Ihr Lieblingszitat:
Es ist eigentlich kein Zitat, sondern ein Gebet, das mir manchmal bei meiner täglichen Arbeit mit Menschen hilft: „Herr, gib mit Kraft, Dinge zu tun, die ich ändern kann. Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Kontaktdaten:
Dr. med. Marcus Eckert
Facharzt für Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin
Akademischer Lehrarzt der Universität Heidelberg
Hauptstr. 76, 74821 Mosbach
Tel. 06261/916764
Fax 06261/916913
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